Rund 56% der Manager befürchten einen erheblichen Mangel an Nachwuchs für höhere Führungspositionen. Offensichtlich sehen sie nur wenig Nachwuchs im eigenen Unternehmen. Deshalb besetzen sie rund jede zweite Führungsposition mit externen Kräften. Häufig habe sie offensichtlich Probleme damit, ein genaues Bild von Zusammensetzung, Altersstruktur, Fähigkeiten und Kompetenzen ihrer Belegschaften zu zeichnen, um die Personalplanung strategisch angehen zu können. Lediglich neun Prozent verfügen über ein differenziertes "Supply-and-Demand"-Modell für ihr Personal.
Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Boston Consulting Group. Von Dezember 2009 bis März 2010 waren 5561 Personalmanager und Führungskräfte aus 109 Ländern befragt worden. Dazu kamen ausführliche persönliche Interviews mit rund 150 Managern.
Die Autoren der Studie weisen daraufhin hin, dass in Deutschland demnächst die Generation der Baby-Boomer in den Ruhestand geht. Das bedeutet nicht nur, dass Stellen neu besetzt werden müssen, sondern auch, dass wichtiges institutionelles und prozessorientiertes Wissen verloren geht. Angesichts der künftigen Herausforderungen sei das Vorgehen, aus den Höhen der Unternehmensleitung Strategien zu denken, und diese von einer gehorsamen Belegschaft umsetzen zu lassen, nicht mehr praktikabel.
Innovation und Wettbewerbsfähigkeit brauchen uneingeschränkt die Kreativität und das Engagement aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf allen Hierarchieebenen. Deshalb fordert die Studie als wichtigste Aufgaben die Verbesserung der Führungskräfteentwicklung, die Förderung des Mitarbeiterengagements und eine strategische Personalplanung.
Ruth Fischer-Pusch
0711/1658126