Die Branche der erneuerbaren Energien zählte 2009 in Deutschland rund 340.000 Beschäftigte.
Dies sind doppelt so viele wie bei der letzten Erhebung im Jahr 2004 (160.000). Bis 2030, so eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und des
Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI). Bis 2030 könne dieser Sektor auf mehr als eine halbe Million Beschäftigte anwachsen.
Diese Zahlen stellen die positiven Beschäftigungsauswirkungen der erneuerbaren Energien dar. Natürlich werden dadurch herkömmliche Kraftwerke zumindest teilweise substituiert. Unter dem Strich verbleibt jedoch ein positiver Effekt von geschätzten 180.000 bis 250.000 Arbeitskräften.
Die meisten Menschen arbeiten im Bereich Bioenergie. So sind 2009 fast 130.000 Mitarbeiter im Bereich Strom-, Wärme und Krafterzeugung durch Biomasse beschäftigt. Es folgen Windenergie mit circa 100.000 und Photovoltaik mit rund 65.000 Beschäftigten. Einen großen Schub verzeichnete die Geothermie, die in kurzer Zeit von 1.800 auf 14.500 Beschäftigte anwuchs.
Auffällig bei den Beschäftigungsverhältnissen ist der hohe Anteil an sehr gut qualifizierten Mitarbeitern. Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist unverzichtbar, ungelernte Kräfte finden in diesen Branchen fast keine Anstellung.
Um die positiven Beschäftigungsaussichten Realität werden zu lassen, ist eine Grundförderung auf dem inländischen Markt unverzichtbar, die eine Mindestumsatzgröße sichert. Der Vorrang des Ausbaus erneuerbarer gegenüber konventioneller Technologie muss konsequent beibehalten werden, ein zügiger Ausbau der Netze erfolgen und eine transparente Kostenstruktur hergestellt werden. Damit wird die Basis für die Realisierung von Exportchancen geschaffen. Der Erhalt der Technologieführerschaft wird auch künftig für die Wahrung von Exportchancen von ausschlaggebender Bedeutung sein.
Diese steht und fällt mit der Qualifizierung der Beschäftigten in Deutschland.
Ruth Fischer-Pusch
0711/16581-26