In den letzten 15 Jahren ist der Anteil weiblicher Führungskräfte im mittleren Management von acht auf rund zwanzig Prozent gestiegen. Doch in den gehobenen Führungspositionen sind Frauen immer noch kaum anzutreffen.
Der gestiegene Frauenanteil ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Frauen in kleinen und mittleren Unternehmen häufiger in der Chefetage anzutreffen sind. An der Spitze von Großunternehmen mit mehr als 200 Millionen Euro Umsatz sieht es jedoch anders aus. Hier stieg der Anteil weiblicher Führungskräfte von drei auf gerademal sechs Prozent, wie Hoppenstedt Firmeninformation mitteilt. In den Vorständen von Dax30-Konzernen sind derzeit nur vier Frauen in den Vorständen, nämlich bei EON, SAP und Siemens. Gerade die Topunternehmen setzen auch heute nur selten auf weibliche Führungskräfte, auch wenn diese über eine hervorragende Ausbildung und beste Universitätsabschlüsse verfügen.
Bei den 20- bis 30-jährigen Führungskräften beträgt der Frauenanteil noch 25%, bei den 30- bis 40-jährigen Frauen nimmt er auf 17% ab. In den höheren Altersgruppen wird er noch geringer. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für Frauen offensichtlich bis zum heutigen Tag eine relevante Karrierebremse.
In den neuen Bundesländern sind Frauen im Topmanagement stärker vertreten als in den alten. Dies lässt sich dadurch erklären, dass in den neuen Bundesländern der Anteil berufstätiger Frauen konstant hoch war. Außerdem überwiegen im Osten klein und Familienunternehmen.
Wenn Frauen in leitender Stellung tätig sind, dann vor allem im Personalwesen, im Finanz- und Rechnungswesen sowie in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Ruth Fischer-Pusch
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