Die meisten SAP-Beschäftigten fallen wegen psychischer Störungen aus. "Heute müssen wir nur noch ranklotzen." Ohne Verschnaufpausen. Ohne Zeit und Muße, die notwendig ist, um kreativ zu arbeiten und Neues zu entwickeln. Mit Takt. Mit Zielvorgaben. Mit Tempo und Druck. Und mit immer öfters Burnout.
Zur Erinnerung: Die Ergebnisse von Befragungen zu Arbeitsbelastungen bei SAP fallen jedes Mal schlechter aus. Berichte und Auswertungen gibt es dazu viele. Eine Analyse folgt der nächsten Analyse. Handlungsanweisungen von Experten lagern zwischendurch "in der Schublade". Die Ursachen miserabler Arbeitsbedingungen für die Menschen werden ignoriert.
Die Ursache einer maßlosen Renditeerwartung, die hauptsächlich den Vorstandsmitgliedern und Kapitalgebern bzw. Aktionären dient, wird wissentlich ignoriert und mit vorgeschobenen Argumenten gerechtfertigt. Alles Handeln hat sich dem zu unterwerfen, auf Kosten der Gesundheit der SAP-Beschäftigten. Oder wer glaubt noch daran, dass er oder sie mit 67 gesund in Rente gehen kann?
Und was wird sich bald ändern? Der Vorstand grübelt, zeigt sich betroffen, denkt viel nach, sucht nach Lösungen. "Wer glaubt, wird seelig.", erzählen einem die Kolleginnen und Kollegen. Denn eines steht fest: Burnout wird durch das Management hervorgebracht und nicht verhindert.
Jeder ist potenziell gefährdet. Burnout liegt in der veränderten Organisation von Arbeit. Wir arbeiten effektiver und produktiver. Und ein Ende dieser menschenunwürdigen Entwicklung ist nicht in Sicht, auch wenn im Gesundheitsbericht die Krankheitstage verzerrt dargestellt werden, Fitnessangebote bestehen und anscheinend manche Kollegen Klinikaufenthalte von SAP finanziert bekommen.
Takt. Tempo. Burnout.