Gerade Betriebsräte können einen großen Beitrag für Veränderungen schaffen. Es gibt viele Ideen wie Frauen gefördert werden können, um beruflich weiterzukommen. Auch "Diversity" beinhaltet gute Ansätze für Veränderungen. Doch was passiert in den "Köpfen", wenn offenkundig die größten Karrierestopper wie Teilzeitarbeit und Elternteilzeit vorgeschoben werden?
Der Hauptgrund: Frauen verdienen nachweislich im ITK-Sektor bei gleicher Tätigkeit noch immer durchschnittlich zehn Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Das geht aus Studien der renommierten Unternehmensberatung Kienbaum als auch aus der Entgeltanalyse der IG Metall hervor. Der Druck, mehr Frauen zu rekrutieren und zu fördern, steigt. Jedoch ist er noch nicht stark genug.
Noch hoffen die millionenschweren Vorstände auf die Fachkräfteoffensive der Bundesregierung, um hoch qualifizierte IT-Fachkräfte zu Dumping-Preisen aus dem Ausland anwerben zu können.
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Mindestverdienstgrenze für Hochqualifiziertie fördert Dumping-Gehälter in der IT
Die IG Metall hält die von der Bundesregierung geplante Absenkung der Mindestverdienstgrenzen für Nicht-EU-Bürger als Maßnahme gegen den drohenden Fachkräftemangel für völlig ungeeignet. "Die geplante Absenkung der Mindestverdienstgrenze für Ingenieure auf 33.000 Euro Jahresgehalt untergräbt massiv die tariflichen Standards und löst nicht das Problem des Ingenieurmangels." Ingenieure mit Bachelor-Abschluss würden in einem tarifgebundenen Unternehmen rund 46.000 Euro, mit Master-Abschluss mindestens 53.000 Euro erhalten. Eine Absenkung der Mindestverdienstgrenze führe daher zu einer deutlich niedrigeren Entgeltuntergrenze in nicht-tarifgebundenen Bereich.
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In der Branche gibt es seit Jahren außer Lippenbekenntnisse wenig vorzuweisen. Zu den Vorreitern einer "freiwilligen" Frauenquote zählt SAP. Bis 2017 will der Software-Konzern 25 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzen. "Es gibt für Frauen eine 'gläserne Decke' zwischen unteren und oberen Managementpositionen", sagt SAP-Betriebsrat Ralf Kronig. "Ohne eine verbindliche Frauenquote und einen weit reichenden Maßnahmenplan wird sich daran nichts ändern." Mit gutem Zureden wird nichts erreicht werden.
Gleichstellung respektive Gender ist dabei ein zentraler Aspekt. Beispielsweise unterstützt SAP zahlreiche Aktivitäten wie Girls-Days, Gender Awareness Trainings und unter anderem Treffen mit Frauen-Netzwerken, die jedoch nicht die Verantwortung des Top-Management übernehmen können. "Was aber fehlt", so Ralf Kronig, "sind verbindliche Leitlinien etwa für Führungskräfte und systematische Förderprogramme. Es gibt nicht einmal einen Gleichstellungsbericht, der festgelegte Ziele und erreichte Ergebnisse Jahr für Jahr beleuchtet."
Quelle: IT Magazin, Heft Nr. 2/2012, Titel: Frauen im ITK-Sektor - Diversity: Chance oder Aushängeschild?