"Erreichbar, entgrenzt und gehetzt: Das Problem dabei sind eben nicht allein die neuen technischen Möglichkeiten, sondern auch die Erwartungshaltung und Begehrlichkeiten der Arbeitgeber."
Lange Arbeitszeiten, ständige Erreichbarkeit
Insgesamt müssen 28% der Beschäftigten im Dienstleistungs-Sektor sehr häufig oder oft außerhalb der Arbeitszeiten erreichbar sein. Sehr häufig unterliegen dieser Pflicht dabei 15%, oft 13% und nur 39% nie.
Erreichbare Beschäftigte leisten Gratisarbeit
Die Pflicht zur ständigen Erreichbarkeit muss als zusätzliche und unberechtigte Arbeitsanforderung der Arbeitgeber betrachtet werden: Erledigung beruflicher Aufgaben in der Freizeit ohne entsprechende Bezahlung. Je öfter die Beschäftigten ständig erreichbar sein müssen, desto mehr Gratisarbeit leisten sie.
Wer kann da noch abschalten?
Generell gilt: Je öfter Erreichbarkeit erwartet wird, desto schwerer fällt es den Betroffenen, den Kopf von beruflichen Problemen frei zu bekommen. Durch entgrenzte Arbeit greifen verstärkt berufliche Probleme in das Privatleben über.
Förderung von Arbeitshetze
Je öfter ständige Erreichbarkeit zu den Arbeitsanforderungen zählt, desto höher liegt der Anteil der Beschäftigten, die sich bei der Arbeit gehetzt fühlen: Das sind 66% derjenigen, die sehr häufig oder oft ständig erreichbar sein müssen. Gehetzt sind aber auch noch 64% von den Beschäftigten, die oft, und 44% von denen, die nie erreichbar sein müssen.
Quelle: Zeitschrift Gute Abeit, 10/2012; DGB-Index Gute Arbeit 2011: "Arbeitshetze - Arbeitsintensivierung - Entgrenzung"