Interne Email der beiden Co-CEO's:
"We have two defining quarters ahead of us in which we can really pull ahead of competition, and neither of us intends to get distracted from making these record quarters for SAP. Let’s keep an unwavering focus on innovation through gorgeous software and an unrivaled passion for customer success, so we can accelerate the transformation of the industry and extend our leadership. This is our time."
Interne Email des Aufsichtsratsvorsitzenden von SAP:
"SAP ist in der glücklichen Lage, dank der Co-CEO-Struktur zwei der besten Führungspersönlichkeiten in unserer Branche zu haben. Jim wird seine Erfahrung und Energie in den Aufsichtsrat einbringen können."
tagesschau.de:
"Snabes Schritt kommt unerwartet."
tagesanzeiger.ch:
"Erst kürzlich hatte Co-Chef Jim Hagemann Snabe noch das Modell der doppelten Führung verteidigt. Nun kündigt er überraschend seinen Rückzug an. Bill McDermott bleibt als alleiniger SAP-Chef."
finanznachrichten.de:
"Nach über 20 Jahren bei der SAP habe ich entschieden, einen neuen beruflichen Lebensabschnitt zu beginnen, der es mir erlaubt, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen', sagte Jim Hagemann Snabe, Vorstandssprecher der SAP." "Als Co-CEOs haben wir richtungsweisende Entscheidungen getroffen, die für die SAP und unsere Kunden Wert geschaffen haben und Voraussetzung für weiteres Wachstum waren,' sagte Bill McDermott, Vorstandssprecher der SAP.
wordpress.com:
"Für Beobachter kommt Snabes Abgang nicht unerwartet. Der langgediente SAP-Manager galt als großer Verlierer des Mitte Mai angekündigten Konzernumbaus. Damals hatte Entwicklungschef Vishal Sikka mit dem Abgang von Cloud-Vorstand Lars Dalgaard die Zuständigkeit für die gesamte Entwicklung einschließlich des wichtigen Cloud-Geschäfts erhalten. Sikka gilt als engster Vertrauter von SAP-Mitgründer und Aufsichtsratschef Hasso Plattner. Auch der fürs Service-Geschäft zuständige Vorstand Gerhard Oswald wurde im Zuge des Umbaus aufgewertet. Snabe ging dagegen leer aus.
Mit der Neuverteilung der Zuständigkeiten im Vorstand hatte der Konzern auch die Verlagerung der Öffentlichkeitsarbeit angekündigt. Sie wird nun vom US-Sitz in Newtonsquare im US-Bundesstaat Pennsylvania gesteuert. Zur Begründung hatte SAP erklärt, man wolle die Wahrnehmung auf dem wichtigsten Markt stärken. Beobachter sahen in dem Schritt jedoch einen weiteren Beleg für den wachsenden Einfluss von McDermott.
In den vergangenen Wochen hatte sich die Lage offenbar weiter zugespitzt. So soll SAP-Übervater Plattner mit Snabe wegen der neuen Organisation der Entwicklungsabteilung unzufrieden gewesen sein und seinem Unmut darüber unlängst auch öffentlich Luft gemacht haben. Dies wurde in Walldorf als Bloßstellung Snabes gesehen.
Erst am Donnerstag hatte Snabe zudem mit einem seltsam kraftlosen Auftritt in einer Telefonkonferenz mit Analysten für Verwunderung gesorgt. In der Fragerunde mit den Finanzexperten hatte McDermott Snabe zudem unverblümt das Wort erteilt. Das galt vielen als weiteres Indiz, dass sich die Kraftverhältnisse an der Konzernspitze zugunsten McDermotts verschoben haben.
Ob die Führungsfrage nun langfristig geklärt ist, bleibt freilich zunächst offen. In Walldorf wird seit langem spekuliert, dass McDermott 2016 oder 2017 ausscheiden könnte. Dem machtbewussten Amerikaner werden immer wieder politische Ambitionen nachgesagt. Möglicherweise, heißt es aus der Zentrale, strebe McDermott ein Senatsamt an, "vielleicht auch mehr". Die nötigen finanziellen Reserven könnte McDermott dann zusammen haben. Bis 2015 will SAP den Umsatz auf 20 Milliarden Euro steigern und eine operative Marge von 35 Prozent erzielen. Wenn die Ziele erreicht sind, winkt dem stets braungebrannten Amerikaner ein saftiger Bonus. Der Grundstock für einen möglichen Wahlkampf wäre so erst mal gelegt."