"HP versucht sich ohne Sinn und Verstand sozialer Verpflichtungen zu entledigen und gefährdet dabei das eigene Geschäft.", kommentiert Johannes Katzan für die IG Metall vor rund 400 Beschäftigten von HP Rüsselsheim die vom Management betriebene Standortschliessung.
Anlass der Betriebsversammlung ist der am letzten Freitag durch Spruch des Einigungsstellenvorsitzenden erzielte Sozialplan, der die Bedingungen für die Beschäftigten bei der Schließung Rüsselsheims regelt.
Aus Sicht der IG Metall ist das Vorgehen von HP ein Vergehen am Dienstleistungsgedanken: "Dienstleistung beruht auf Qualifizierung, Sicherheit, Respekt und Vertrauen. Dies muss genauso für die Beschäftigten gelten, wie für die Kunden, die sich auf sichere Prozesse verlassen müssen. Ein Unternehmen innovativ zu gestalten ist hohe Managementkunst. Einen Standort zu schließen, der vital ins aktuelle und künftige HP Geschäft eingebunden ist, ist einfach nur respektlos und dumm.", hebt Katzan, der auch Mitglied des HP Aufsichtsrates ist, hervor.
Die IG Metall fordert vom HP Management weiter eine Perspektive für alle Rüsselsheimer Beschäftigten und einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen.
"Die HP Beschäftigten an allen Standorten brauchen Sicherheit in dem sich ständig wandelnden IT Dienstleistungsunternehmen. Deshalb braucht HP einen Tarifvertrag, der Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet und Sicherheit im Wandel schafft. HP muss endlich damit beginnen mehr Know How darin zu investieren, mit den Beschäftigten HP zu gestalten, als Maßnahmen zu entwickeln, Beschäftigte los zu werden!", so Katzan weiter.
Eine Einigung auf einen Interessenausgleich, der soziale Kriterien berücksichtigt und weitere Perspektiven für die Beschäftigten hätte ermöglichen können, konnte unter der Leitung des Einigungsstellenvorsitzenden nicht zustande kommen, da das HP Management hierzu nicht bereit war. Die Einigungsstelle zwischen Vertretern des Managements und des HP Gesamtbetriebsrates tagte zuletzt am letzten Donnerstag (17. Juli) in der HP Deutschlandzentrale in Böblingen.
Leiter der Einigungsstelle war der Duisburger Arbeitsrichter David Hagen.