Für "gute digitale Arbeit": Den digitalen Fortschritt gestalten
Die Digitalisierung hält in allen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft Einzug. In die Debatte über die Folgen der technologischen Entwicklung bringt die IG Metall sich ein und diskutiert mit den ITK-Beschäftigten über digitale Zukunftsfragen. Hier einige Leitfragen für den Dialog:
Schöne neue Datenwelt - und wo bleibt der Mensch? Zurzeit konzentriert sich die Debatte über digitale Arbeit vor allem auf das technisch Machbare und die wirtschaftlichen Potenziale. Die Risiken bleiben weitgehend ausgeblendet. Die absehbaren Folgen aus den Umbrüchen innerhalb der ITK-Branche müssen stärker in den Blick genommen werden. Wie entwickelt sich digitale Arbeit? Was folgt daraus für die Beschäftigten?
Grenzenlose Effizienz: Die neu geschaffenen komplexen - oft sogar weltweiten - "Informationsräume" mit ihren gigantische Datenmengen ermöglichen den Unternehmen mehr Effizienz in allen Bereichen. Was bedeutet das für die Arbeitsplätze und -bedingungen? Wird es zu verstärkten Off-Shoring-Verlagerungen kommen? Werden Arbeiten vermehrt durch Crowdsourcing bewältigt? Wie verändern sich die Arbeitsorganisation und die benötigten Qualifikationsprofile? Werden Beschäftigte mehr Gestaltungsräume erhalten?
Datensicherheit und Prozesssicherheit: Innerhalb eines Unternehmens können riesige Datenmengen miteinander verknüpft werden. Die Sicherheit der Prozesse - etwa bei der Bearbeitung, Zugriffssteuerung und Lagerung der Daten - ist ein zentrales Thema. Wie können die Datenflüsse angesichts der täglichen Skandale um gehackte Webseiten und gestohlene Nutzerdaten sicher gesteuert werden?
Datenerzeugung und Datenschutz: Wem gehören meine Daten? Datenerhebung und Datenschutz sind in Unternehmen bislang unzureichend reguliert. Was muss überhaupt digital erfasst und welche Daten sollten nicht gespeichert werden? Welche Informationen dürfen nicht mit anderen verknüpft werden? Warum gehören Daten demjenigen, der sie erhebt? Wie können Unternehmensdatenschutz, Persönlichkeitsrechte und Schutz der Privatsphäre gesichert werden?
Datentransparenz und Verknüpfung am Arbeitsplatz: Datenerhebungen einerseits und Datenverknüpfungen andererseits ermöglichen es in Zukunft, dass Beschäftigte doppelt gläsern werden. Wissenschaftler befürchten, dass bei Optimierungsprozessen verstärkt Algorithmen darüber bestimmen könnten, wer wie beschäftigt wird. Zählt künftig nur noch digitale Effizienz?
Wandel gestalten: Für die IG Metall steht fest: Bei so viel produktivitätsorientierter Flexibilität dürfen die Interessen der Beschäftigten nicht zu kurz kommen. Daher braucht die neue digitale Arbeit sichere rechtliche und soziale Leitplanken.